Beim Angeln ist der Haken das letzte und oft entscheidende Glied in der Kette.
Doch Haken ist nicht gleich Haken: Es gibt verschiedenste Formen – und jede bringt ihre eigenen Stärken und Schwächen mit.


🔹 1. Rundbogenhaken (Round Bend Hook)
Einsatz:
Klassischer Allrounder – gut geeignet für Naturköder wie Würmer, Maden, Mais.
Beliebt beim Friedfischangeln auf Brassen, Rotauge, kleinere Karpfen.
Vorteile:
- Universell einsetzbar
- Gute Bissverwertung
- Einfach zu handhaben
Nachteile:
- Kein Spezialist – für bestimmte Situationen (z. B. krautige Gewässer) weniger optimal
- Bei voluminösen Ködern kann der Haken schlechter greifen
🔹 2. Weitbogenhaken (Wide Gap Hook)
Einsatz:
Mehr Platz zwischen Spitze und Schenkel – ideal für große oder voluminöse Köder
(z. B. Boilies, Würmerbündel, Gummiköder). Beliebt beim Raubfisch- und Karpfenangeln.
Vorteile:
- Bessere Hakeigenschaften bei großen Ködern
- Viel „Fangfläche“ für sichere Bisse
Nachteile:
- Größerer Haken = auffälliger für vorsichtige Fische
- Bei kleinen Fischarten oft überdimensioniert
🔹 3. Offset-Haken
Einsatz:
Die Hakenspitze ist leicht versetzt – liegt eng am Köder an.
Besonders geeignet für krautfreie Montagen (z. B. Texas oder Carolina Rig).
Vorteile:
- Köder gleitet krautfrei durchs Wasser
- Ideal für Gewässer mit vielen Hindernissen
Nachteile:
- Hakeffekt kann geringer sein – Fisch hakt sich nicht immer zuverlässig
- Für Anfänger anfangs gewöhnungsbedürftig
🔹 4. Kreishaken (Circle Hook)
Einsatz:
Hakenspitze zeigt stark nach innen – sorgt für Selbsthakeffekt.
Oft beim Brandungsangeln, Meeresangeln und Catch & Release.
Vorteile:
- Kaum Schluckverletzungen – fischschonend
- Selbsthakeffekt ohne kräftigen Anhieb
Nachteile:
- Funktioniert nicht gut beim aktiven Angeln (z. B. Spinnfischen)
- Erfordert Geduld: Kein klassischer Anschlag, sonst verliert man den Fisch
🔹 5. Drillinge (Treble Hook)
Einsatz:
Drei Spitzen – klassisch bei Kunstködern wie Wobblern, Blinkern oder beim Raubfischangeln mit Köderfisch.
Vorteile:
- Hohe Bissausbeute, da mehrere Spitzen greifen können
- Ideal bei schnellen Attacken (z. B. Hecht)
Nachteile:
- Verletzungsgefahr für den Fisch deutlich höher
- Erhöht die Gefahr, sich selbst zu haken
- Teilweise in Catch & Release-Situationen nicht erlaubt oder unerwünscht
🔹 6. Einzelhaken mit langem Schenkel
Einsatz:
Ideal für weiche Köder wie Würmer oder Forellenteig – leicht zu beködern und zu lösen.
Vorteile:
- Einfaches Hakenlösen – gut für Anfänger
- Köder verrutscht seltener
- Gut geeignet zum Zurücksetzen
Nachteile:
- Lange Schenkel sind auffälliger
- Geringere Stabilität bei sehr großen Fischen
- Nicht ideal für kräftige Fluchten
📝 Fazit
Es gibt nicht den perfekten Haken – nur den richtigen für die jeweilige Situation.
Wenn du weißt, was du wann fischen willst, und die Hakenform darauf abstimmst, holst du das Maximum aus jedem Ansitz raus.
Wer beide Seiten kennt – Stärken und Schwächen –, trifft die besseren Entscheidungen am Wasser.
In dem Sinne, Petri Heil!